Thursday, January 8, 2015

Slabys Stammtisch-Parolen auf Twitter

"Twitter war für mich als Kommunikationswissenschaftler bislang die ideale Plattform, um an der Diskussion über aktuelle medienpolitische Entwicklungen teilzunehmen. Kurze Statements und die Möglichkeit Links zu posten, waren und sind eine gute Möglichkeit, um neben der täglichen Arbeit die eigene Meinung zu veröffentlichen. Nach einem Interview zu meiner Programmbeschwerde wegen der Ukraineberichterstattung der ARD

http://www.hintergrund.de/201406053116/feuilleton/zeitfragen/ukraine-berichterstattung-programmbeschwerde-beim-rundfunkrat.html [siehe Analyse des Interviews hier]

besteht jedoch Bedarf für mehr Raum und ausführlichere Darstellungen."
So beginnt Stefan Slabys Begründung, weshalb er als "Fachmann für Medien und Kommunikation" einen Blog startet.


7.1.15, Links zu den Tweets: https://twitter.com/publizistikon/status/552897741039603713 und https://twitter.com/publizistikon/status/552883513226452994

 
https://twitter.com/publizistikon/status/552834413726560256
7.1.15

https://twitter.com/publizistikon/status/553114116140040192
8.1.15


https://twitter.com/publizistikon/status/553068208954277889
8.1.15

  • Bereichern diese "kurzen Statements" Diskussionen?
  • Sind diese Statements frei von Schwarz-Weiß- oder Schubladen-Denken oder Pauschalisierung? (siehe Analyse hier)
  • Ist der Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo am 7.1.15 nicht viel zu komplex, um sich als Kommunikationswissenschaftler in 140 Zeichen angemessen zu äußern?
  • Wäre ein Blogpost zum Charlie Hebdo-Anschlag kein fundierterer Diskussionsbeitrag als etliche Tweets? 
  • Begeht Stefan Slaby hier nicht denselben Fehler "Schnelligkeit vor Qualität", den er Medien vorwirft? (siehe Analyse hier)

Stammtisch-Parolen gehen im Blog weiter

"Lesenswerte Leser...

Manchmal lässt sich das Wesentliche, auch ungeschliffen, präzise auf den Punkt bringen

Ein SPON-Leser zum neuesten Beitrag von Sibylle Berg:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-gute-vorsaetze-2015-hass-poebeln-keine-toleranz-a-1010133.html#js-article-comments-box-pager

Zitat:

Sehr geehrte Frau Berg,
eloquent heist nicht nett oder kultiviert!
Sie pöbeln nämlich auch, nur auf Ihre Weise und nicht wie eine brandenburger Landglatze mit Schnauzer und Springerstiefeln. Das macht es nicht besser.
Beispiele gefällig?: gegen die bösen Berliner, gegen den Deutschen im Allgemeinen, gegen Frauen der "Linken" ( und deren "Lustverhältnis zu jungen Männern aus Palestina (das war so ziemlich das Lächerlichste, das ich lesen durfte)), gegen Kritiker von Israel, gegen Kritiker der Schweiz, gegen Männer im Allgemeinen, gegen Frauen, die nicht so spaßfrei wie Sie unterwegs sind, etc., es nimmt kein Ende.
Sie leben wohl in Ihrer kleinen Theater- und Literatenwelt, in der ganz normale, nette Menschen nicht existieren.
Das ist m. E. recht erbärmlich und die Art, wie Sie an Ihrer Umwelt (wahrscheinlich mehrheitlich ganz normale, nette Menschen) Kritik üben, ziemlich borniert!

Zitatende

Quelle: SPON Diogenez 03.01.2015, abgerufen am 05.01.2015"

Was mag die Intention von Stefan Slaby für diesen Blogpost gewesen sein?

Frau Berg schreibt in dem Text:
"Ja, gerade merke ich, dass es so nicht funktionieren wird. Wir wollen uns nicht in Ruhe lassen.
Wir wollen andere immer von dem Stuss überzeugen, den wir uns so ausdenken. Ich bin ein wunderbares Beispiel dafür. Überzeugt von meiner kleinen friedvollen Welt, in der alle gleich sind und ein paar ungleicher. Ich verachte Pöbler, Schläger, Nazis, Fundamentalisten, Populisten, Nervensägen allesamt, aber vermutlich haben sie alle in ihrer Welt recht."

Was möchte der Kommentator Diogenez ausdrücken?

Fazit
Irgendwie erinnern die Tweets und der Blogbeitrag an eine Eckkneipe, in der einige ältere Herren in schummrigem Licht um einen Holztisch sitzen. Unter der Lampe sammelt sich der Zigarettenrauch, auf dem Tisch sammeln sich Bier- und Schnapsgläser. Ein wunderbarer Rahmen, um in illustrer Runde parolenartig die Ereignisse der Welt zu analysieren - bei Zustimmung gibt's Schnaps, bei Anlehnung schlägt die Faust auf den Tisch. Und mittendrin: Stefan Slaby, der den anderen die Welt erklärt.

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